50.08 Der Honigkuchen
Vor der Bude des Zuckerbäckers stand
ein Opa mit seinem Enkelkind Hans an der Hand.
Und Hänschen möchte nach langem suchen
ein grosses Härz aus Honigkuchen.
Ein Zuckerguss schmückt die süsse Pracht
darauf waren Schoggiperlen angebracht.
Nun machten Opa und Hans die Runde,
es dauerte schon eine gute Stunde.
Vor jeder Bude bleibt Hänschen stehn,
überall gab es was neues zu sehn.
Dann sagte er ganz leise:? Opa, Opalein,
ich muss mal, ich kann schon ganz allein.?
Tatkräftig sagte der Opa, der gute:
?Komm Hänschen, geh gleich hinter die Bude,
ich bleibe direkt vor dir Stehn,
da kann dich sicher niemand sehn.?
Fest in der Hand den Honigkuchen,
tut Hänschen nun das Knöpfchen suchen.
Der kalte Wind pfiff um die Ohren,
die Fingerchen waren blau gefroren,
und deshalb traf er auch einige male
den Honigkuchen mit seinem Strahle.
Das kleine Hänschen merkte es gleich,
denn der Honigkuchen wurde weich.
Und nun klagte er ohne Unterlass:
?Opa, mein schönes Herz ist ganz nass.?
Da ging der Opa, der einzige gute
mit Hänschen zurück zur Pfefferkuchen Bude,
und stillte Hänschens kränkenden Schmerz
mit einem neuen Pfefferkuchenherz.
Nun hatte er zwei Herzen, doch wurde ihm klar,
dass eins davon nicht in Ordnung war.
Er wollte den Opa entscheiden lassen:
?Opa, was machen wir mit dem Nassen?
Der Opa wusste auch hier in der Tat
gleich wieder einen brauchbaren Rat.
?Weist du, mein Junge, das machen wir so,
das schenkst Du der Oma, die tünklets sowieso.?
fredy






